Aktuelles aus dem Landkreis

Zugunfall im Tunnel „Platte“ im oberen Pegnitztal bei Rupprechtstegen

NBG-LAND/Rupprechtstegen: Am frühen Morgen des 15. Oktober 2017 wurden um kurz nach Mitternacht zahlreiche Einheiten der Hilfsorganisationen aus dem Landkreis Nürnberger Land nach Rupprechtstegen alarmiert. Durch den Ort verläuft die Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Cheb (Eger). Im dortigen Tunnel „Platte“ wurde nach einer Kollision mit einem LKW ein brennender Zug mit einer großen Anzahl an verletzten Personen gemeldet.

Hierbei handelte es sich jedoch zum Glück nicht um den Ernstfall, sondern um eine großangelegte Übung der Feuerwehren des Landkreises Nürnberger Land, welche durch Kreisbrandinspektor Holger Herrmann zusammen mit seinem Team seit einem Jahr geplant wurde. In Zusammenarbeit mit Einheiten des Rettungs- und Sanitätsdienstes, der Bundespolizei, des Technischen Hilfswerkes, der Deutschen Bahn AG, der Kreisbrandinspektion und UG-ÖEL Nürnberger Land, der Bergwacht, der Bundeswehr, der Kreisbrandinspektion und UG-ÖEL des Lkr. Amberg-Sulzbach sowie verschiedenen Ämtern und Behörden wurden verschiedene Szenarien trainiert. Die Deutsche Bahn AG hatte eigens für diese Übung die Bahnstrecke in der Nacht gesperrt und einen Personenzug im Tunnel bereitgestellt. Gegen 00.55 Uhr wurde vom Zugführer eine Kollision mit einem LKW an die Leitstelle der DB in München gemeldet. Über die fest definierte Rettungskette wurde daraufhin von der Übungsleitstelle Alarm für die zuständigen Feuerwehren gegeben. Nach der Erkundung durch die ersteintreffenden Feuerwehren wurde eine starke Rauchentwicklung im Bereich des Tunnels festgestellt. Ein Vordringen zu den Zuginsassen war somit nur unter Einsatz von Atemschutz möglich. Es galt im Tunnel eine Brandbekämpfung durchzuführen, die ca. 80 teils schwer verletzten Personen zu retten und zu betreuen sowie die Einsatzstelle vor und im Tunnel auszuleuchten. In Folge des Zusammenstoßes zwischen Triebwagen und LKW kam es zu einem Folgeunfall mit mehreren Fahrzeugen. Hier waren mehrere Personen verletzt und in den Fahrzeugen eingeklemmt. Durch die eingesetzten Einheiten wurden diese mittels verschiedener Möglichkeiten der technischen Unfallrettung aus den verunfallten PKW´s befreit. Auf dem Bahnübergang in Rupprechtstegen galt es, durch die Feuerwehren den verunfallten LKW mit unbekannter Stückgutladung zu erkunden sowie die Ladung zu sichern. Schnell wurde klar, dass es sich bei der auf der Straße verteilten Ladung um Gefahrgut handelte. Deshalb kam der Gefahrgutzug des Nürnberger Landes zum Einsatz. Da im Verlauf der Übung ein hoher Einsatz von Material und Personal zu koordinieren war, wurde Kreisbrandrat Norbert Thiel in Absprache mit dem zuständigen Mitarbeiter des Landratsamtes Jürgen Thoma und Landrat, Armin Kroder, zum Örtlichen Einsatzleiter (ÖEL) benannt. Vor Ort machte sich Landrat Kroder ein Bild zur Lage und den eingeleiteten Rettungsmaßnahmen. Unter der Leitung von Norbert Thiel wurde zusammen mit UG-ÖEL Nürnberger Land ein Führungsstab eingerichtet. Die Stabsfunktionen besetzten die Kameraden der Kreisbrandinspektion, ergänzt durch Fachberater verschiedener Organisationen. Aufgabe des Führungsstabes ist die Planung von Einsätzen welche über einen größeren Zeitraum stattfinden sowie einen erhöhten Koordinierungsbedarf erfordern. Durch die UG-ÖEL Nürnberger Land wurde der Einsatzleitwagen sowie die technische Infrastruktur innerhalb des Stabes betrieben sowie erforderliche Informationen über Wetter, Lage der Einsatzstelle oder auch Informationen über Schienenfahrzeuge und Gefahrstoffe beschafft. Die Dokumentation sowie die Darstellung der Lage innerhalb des Stabes waren ebenfalls Teil der Aufgaben der UG-ÖEL. Die Kameraden des Technischen Hilfswerkes unterstützen die Übung und stellten Technik zum Betrieb einer „Übungsleitstelle“ bereit. In Zusammenarbeit mit der UG-ÖEL des Landkreises Amberg-Sulzbach konnte somit die benötigte Infrastruktur für die Übungsleitung unter Kreisbrandinspektor Holger Hermann bereitgestellt und betrieben werden.
Um den Zugverkehr zur Tageszeit nicht zu beinträchtigen, wurde die Übung um kurz nach 05 Uhr beendet und die Strecke konnte durch den Notfallmanager der Deutschen Bahn AG wieder freigegeben werden.

Das Organisationsteam unter der Leitung von Kreisbrandinspektor Holger Herrmann möchte sich bei allen beteiligten Einheiten des Landkreises Nürnberger Land sowie den angrenzenden Nachbarlandkreisen für die Teilnahme an dieser Übung bedanken. Ein besonderer Dank gilt auch den freiwilligen Verletztendarstellern, der Firma Krause aus Speikern für die Bereitstellung und den Transport der Übungsfahrzeuge, dem Inhaber des Restaurants „Rastwaggon“ am Bahnhof Rupprechtstegen, welcher die Nutzung seines Restaurants sowie der vorhandenen Infrastruktur ermöglichte, sowie den Vertretern der Politik welche sich in der Nacht ein Bild der Übung gemacht hatten.

In dieser Nacht waren ca. 500 Einsatzkräfte sowie ca. 80 Fahrzeuge der verschiedenen Hilfsorganisationen beteiligt. Diese Art von Übungen sind wichtig um die Zusammenarbeit der verschiedenen Stellen zu optimieren um im Ernstfall zügig und erfolgreich agieren zu können.

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