Aktuelles aus dem Landkreis

Fachtagung "Führungsunterstützungsnetzwerk in Katastrophen" in München

MÜNCHEN - Am 8. Februar lud die Stiftung der Versicherungskammer Bayern (VKB) zur erstmals durchgeführten Fachtagung „FUNKE – Führungsunterstützungsnetzwerk in Katastrophen“ in ihren Hauptsitz in der Warngauer Straße im Münchner Süden. Die Tagung sollte eine Plattform sein, bei der sich Unterstützungs-, Fach- und Führungsgruppen BOS-übergreifend fachlich über aktuelle Themen austauschen können und über neue Entwicklungen informiert werden. Neben den Fachvorträgen und Diskussionsforen wurde, die von der VKB organisierte Veranstaltung von einer Fachausstellung und einer Leistungsshow für Führungsfahrzeuge begleitet.

Angesprochen waren alle Führungskräfte der Feuerwehren, des THW und der Rettungsdienste sowie deren Unterstützungseinheiten. Aus dem Nürnberger Land nahmen der Leiter und Stellvertreter der UG-ÖEL sowie zwei Kameraden der Fachgruppe Führung und Kommunikation des THW Ortsverband Lauf teil. 

In ihrer Begrüßung betonten Innenminister Joachim Herrmann und der Vorsitzende des Vorstandes der Versicherungskammer Bayern Dr. Frank Walthes die Notwendigkeit zur Weiterentwicklung der Führungsunterstützung. Herrmann nahm dabei Bezug auf das sich am nächsten Tag zum vierten Mal jährende Zugunglück von Bad Aibling. Er zeigte an diesem Unglücksfall die hervorragende Zusammenarbeit zwischen allen BOS in Bayern aber auch über die Landesgrenzen Bayerns hinweg auf. Er betonte dabei, dass die BOS dabei besser sind als vor 20 Jahren: in der Ausstattung aber auch in der Zusammenarbeit. Dr. Walthes ergänzte, dass die VKB ihre Aufgabe dabei sehe Bayern eine Plattform für diesen Austausch zu bieten.

In den folgenden Fachvorträgen berichteten Jochen Gawenda von der Staatliche Feuerwehrschule Geretsried über „IuK Strukturen bei Flächenlagen“ und Andreas Vilim vom bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration gab in seinem Vortrag „GeoKAT und die Nutzung im Katastrophenschutz“ einen tiefen und ausführlichen Einblick in das geografische Katastrophenschutzinformationssystem (GeoKAT), die Nutzung im Katastrophenschutz und seine Weiterentwicklung.

In den darauffolgenden Diskussionsforen wurden verschiedene Themen angeboten. Dr. Gesine Hofinger, Autorin und Herausgeberin des „Handbuches Stabsarbeit“ lud ein zum Workshop Kommunikation und Kooperation in der Stabsarbeit.  Das Virtual Operation Support Team (VOST) – Informationsgewinnung für Führungsstäbe aus den digitalen Medien diskutierte über die Nutzbarmachung der Potenziale der Informationstechnologie insb. digitalen Sozialen Netzwerken. Bei VOST handelt es sich um eine neue digitale Unterstützungseinheit, welche aktuell durch das Technische Hilfswerk erprobt wird. Die Einsatzkräfte des VOST sind Experten im Umgang mit Sozialen Medien, der Gewinnung, Verarbeitung und Darstellung von digitalen Informationen. Diese Informationen können für Führungsstellen und Einsatzstäbe aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden. Unter Leitung der Bergwacht wurde das Forum Virtual Reality und ELA Alpin 3D als digitale Führungsunterstützung angeboten. Diskutiert wurde über Softwaresysteme als Werkzeuge zum Tracken und Leiten von Einsatzkräften im alpinen Gelände. Im Workshop Paralleleinsatz von UG ÖEL und UG FwEL wurde insbesondere die interdisziplinäre und interorganisationale Zusammenarbeit erörtert. Hier sei die Staatliche Feuerwehrschule insbesondere bei der Ausbildung von Führungskräften und Unterstützungseinheiten gefordert. Beklagt wurde ein Mangel an Alltagsroutine bei Unterstützungseinheiten, die sich auf geringe Einzuzahlen zurückführen lassen könnten. Insbesondere der Einsatz von Führungsfahrzeugen der Feuerwehren in den Landkreisen wurde als Defizit herausgearbeitet. Die Die Aktivierung von Abschnittsführungsstellen bei Flächenlagen und die Erfahrungen hierbei während der Schneekatastrophe waren Gegenstand des letzten Diskussionsforums. Kreisbrandrat Josef Kaltner und Kreisbrandmeister Stefan Landauer von der Kreisbrandinspektion Berchtesgadener Land erklärten die spezielle Aufteilung des Landkreises in vordefinierte Abschnitte und Abschnittsführungsstellen die es ermöglichen sollen Großschadenslagen und Katastrophen so besser bearbeiten zu können.

In der abschließenden Diskussionsrunde berichteten Mitglieder verschiedener Führungsstellen von einem beeindruckenden Einsatzgeschehen bei der Detonation bei Bayernoil im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm aus Sicht der Führungsunterstützung. Insbesondere die verschiedenen Sichtweisen des Einsatzleiters der Inspektion, des Leiters der Werkfeuerwehr, des Leiters des Stabes, des Leiter der UG-ÖEL sowie den Ansprechpartnern der FüGK und des THW zeichneten ein eindrucksvolles Bild des Einsatzes und der reibungslosen Zusammenarbeit der Stellen. Bereits 2016 wurde eine Stabsübung an dem Objekt der Bayernoil durchgeführt. Die Erkenntnisse der Übung konnten daher beim Einsatz direkt genutzt werden. Als einer der Vorteile beim Einsatz des Stabes des ÖEL wurde u.a. die Möglichkeit genannt den Stab in zahlreiche der Gerätehäuser des Landkreises oder in anderen Objekten fliegend einzusetzen.

Während des Abschluss Plenums gaben die Veranstalter bekannt die FUNKE 2021 in Windischeschenbach erneut durchführen zu wollen. Minister Herrmann hatte bereits in seiner Eingangsrede festgestellt, dass die Errichtung und der Betrieb des Bayerischen Zentrums für besondere Einsatzlagen im oberpfälzischen Windischeschenbach von Bayern im Gesamtvolumen von voraussichtlich über 20 Millionen Euro zu einem Fördersatz von 90 Prozent gefördert wird. Dort sollen Einsatzkräfte organisationsübergreifend auf das Verhalten bei komplexen Einsatzszenarien vorbereitet werden. Und die gute interdisziplinäre Vorbereitung „in Friedenszeiten“, so waren sich die meisten Teilnehmer einig, ist DER entscheidende Faktor für den Einsatzerfolg.

Bericht: Dr. Roland Fischer, UG-ÖEL Nürnberger Land

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