Aktuelles aus dem Landkreis

Langwieriger Löscheinsatz bei Hagenhausen

Hagenhausen (DB 3) - Am frühen Morgen des 15. Juli wurden die Feuerwehren aus Altdorf b. Nürnberg, Berg (Lkr. Neumarkt i. d. Opf.), Hagenhausen und Röthenbach b. Altdorf sowie Mitglieder der Kreisbrandinspektion zum Brand einer Lagerhalle bei Hagenhausen alarmiert. Vor Ort fanden die Einsatzkräfte ein Strohlager mit ca. 270 Strohballen in Vollbrand vor. Was folgte, war ein material- und personalintensiver Einsatz von über 200 Einsatzkräften, der bei hochsommerlichen Temperaturen allen viel abverlangte.

An der Einsatzstelle angekommen begannen die ersten Kräfte umgehend mit der Brandbekämpfung. Dabei lag das Hauptaugenmerkt nicht auf der Rettung des Objekts, hierfür war der Brand bereits zu ausgedehnt, sondern auf dem Schutz des angrenzenden Waldes und der Felder. Ein Übergriff wäre angesichts der vorherrschenden Trockenheit und Waldbrandgefahr fatal gewesen.

Der Löschangriff wurde dann unter Leitung des Zugführers der FF Altdorf, Markus Zaretzky, und Kreisbrandinspektor Christian Falk von mehreren Seiten eingeleitet. Da die Wasserversorgung an der Einsatzstelle problematisch war, wurden für einen Pendelverkehr die Feuerwehr Feucht mit dem TLF 4000 sowie der AB Wasser der Feuerwehr Lauterhofen (Lkr. Neumarkt i. d. Opf.) nachgefordert. Parallel dazu wurde eine Schlauchleitung vom Ortsausgang Hagenhausen an die Einsatzstelle verlegt. Hierfür wurde die Feuerwehr Rieden nachalarmiert. Zusätzlich wurde die Feuerwehr Diepersdorf mit dem Großraumlüfter zur Erzeugung eines Wassernebels mit einer Wurfweite von 50 m alarmiert. Zur besseren Strukturierung der Einsatzstelle wurden mehrere Einsatzabschnitte gebildet.

Auf Grund der starken Rauchentwicklung erfolgte eine Warnung der Bevölkerung in Hagenhausen mit der Aufforderung Fenster und Türen geschlossen zu halten. Hier kam auch die durch die Stadt Altdorf b. Nürnberg neu beschaffte mobile Warnanlage zu ihrem ersten Einsatz.

Die Rauchentwicklung erstreckte sich zwischenzeitlich bis nach Klingenhof und verursachte auch dort mehrere Meldungen bei der Leitstelle Nürnberg. Da eine weitere Einsatzstelle nicht ausgeschlossen werden konnte, wurden die Feuerwehren aus Eismannsberg, Pühlheim und Weißenbrunn zur Erkundung und gegebenenfalls Brandbekämpfung nach Hegnenberg alarmiert. In diesem Bereich gab es jedoch keine Feststellungen und so wurden die beiden wasserführenden Fahrzeuge aus Eismannsberg und Weißenbrunn in den Bereitstellungsraum nach Hagenhausen beordert. 

An der Einsatzstelle in Hagenhausen wurde nach erfolgreicher Brandbekämpfung damit begonnen das brennende Stroh auf einer angrenzenden Freifläche zu verteilen. Der Bereich wurde hierfür zuvor durch die Landwirte vorbereitet: Es wurde mit einem Grubber eine Brandschneise gezogen, das Feld selbst abgemäht sowie das brennbare Material gepresst und abtransportiert, so dass nur äußerst wenig Brandlast vorhanden war. Eine sehr hilfreiche Leistung der Landwirte für den späteren Erfolg des Einsatzes.

Auf der Fläche wurde dann das brennende Stroh durch die Einsatzkräfte verteilt und abgelöscht, da sonst nicht alle Glutnester erreicht werden konnten. Hierbei kamen mehrere Landwirte mit Traktoren, Radladern, Baggern und Güllefäsern zum Einsatz. Die Zusammenarbeit funktionierte hier wieder hervorragend und die Landwirte waren wie immer eine wertvolle und unersetzbare Unterstützung für die Einsatzkräfte. Zusätzlich wurde in Absprache mit dem Fachberater des THW OV Lauf, der ebenfalls an die Einsatzstelle gerufen wurde, der Radlader des THW OV Nürnberg hinzugezogen.

Bei Beginn dieser intensiven Nachlöscharbeiten, die unter Atemschutz mit Filter und trotz der heißen Temperaturen in voller Schutzausrüstung erfolgen mussten, wurden erste Kräfte aus dem Einsatz herausgelöst. Dies geschah zum einen zur Gebietsabsicherung in Altdorf, um auf Paralleleinsätze vorbereitet zu sein, zum anderen um genügend Einsatzkräfte für einen späteren Personalwechsel auf Grund der hochsommerlichen Witterung vorzuhalten. Zur Ablösung der erschöpften Kräfte wurden dann im Verlauf des Einsatzes zusätzlich die Feuerwehren aus Schwarzenbruck und Winkelhaid alarmiert.

Um zusätzlich Glutnester aus der Luft aufspüren zu können sowie die Entwicklungen und Maßnahmen überwachen und dokumentieren zu können, wurde die Drohneneinheit der UG-ÖEL Nürnberger Land hinzugezogen, deren Drohne mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist.

Während des gesamten Einsatzes standen Kräfte des Rettungsdienstes zur Absicherung der Einsatzkräfte bereit, um bei medizinischen Notfällen schnell eingreifen zu können. Zusätzlich erfolgte durch SEG-Einheiten die Versorgung der über 200 Einsatzkräfte mit gekühlten Getränken und Essen.

Bürgermeister Martin Tabor machte sich im Verlauf des Einsatzes ein Bild der Lage und dankte allen Kräften für ihren beeindruckenden Einsatz unter diesen kräftezehrenden Bedingungen. Zur Stärkung besorgte er für die Einsatzkräfte Pizza und Getränke, ein großes Zeichen zur Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit. Herzlichen Dank hierfür.

Auch Kreisbrandrat Holger Herrmann machte sich ein Bild vom Einsatzgeschehen und den laufenden Löschmaßnahmen.

Die Nachlöscharbeiten waren dann gegen 17 Uhr beendet. Im Anschluss wurde durch die Feuerwehr Rieden eine Brandwache gestellt, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern.

Um 19:00 Uhr wurde dann in Absprache mit der Kreisbrandinspektion die Brandwache aufgelöst und die Einsatzstelle dem Landwirt übergeben.

Ein herzlicher Dank geht an alle Einsatzkräfte sowie Landwirte, die gemeinsam in hervorragender Zusammenarbeit einen wesentlich schlimmeren Verlauf verhindern konnten und den Einsatz gewohnt professionell abarbeiteten. Positiv erwähnenswert ist ebenfalls die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt, welches ebenfalls einen Berater an die Einsatzstelle entsendet hatte.

 

Bericht und Bilder: Kreisbrandinspektion Nürnberger Land

 

 

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