Schwere Unwetter zogen am Abend des 17. August über Mittelfranken und sorgten dort für zahlreiche Einsätze. Der Landkreis Nürnberger Land blieb dabei von größeren Schäden weitgehend verschont, lediglich im Bereich der Stadt Lauf a. d. Peg. gab es eine größere Anzahl unwetterbedingter Einsätze.
Ganz anders sah die Situation im benachbarten Nürnberg aus. Dort sorgte ein schweres Unwetter mit teils sintflutartigen Regenfällen für unzählige Einsätze. Bäume stürzten um und binnen kürzester Zeit liefen zahlreiche Unterführungen und Gebäude mit Wasser voll. Am Ende sollten es über 1000 Einsatzstellen sein, die es abzuarbeiten galt.
Da diese immense Anzahl an Einsätzen für die Kräfte aus Nürnberg allein nicht mehr zu bewältigen war, wurden Einheiten aus dem Umland um Hilfe gebeten, unter ihnen auch die Feuerwehren des Landkreises Nürnberger Land.
Gegen 23 Uhr erreichte Kreisbrandrat Holger Herrmann das Hilfegesuch durch die Leitstelle Nürnberg. Umgehend wurde das Hilfeleistungskontingent „Hochwasser“ des Landkreises zur Verfügung gestellt. Teil des Kontingents ist auch der landkreiseigene Abrollbehälter für Hochwasserlagen, der mit insgesamt 9 Abrollbehältern mit leistungsfähigen Pumpen und entsprechendem Zubehör, drei davon sogar mit Notstromaggregat, speziell für solche Schadenslagen ausgerüstet ist.
Nach Abstimmung und Planung mit der Einsatzleitung in Nürnberg erfolgte dann um 00:20 Uhr die Alarmierung der entsprechenden Feuerwehren des Landkreises Nürnberger Land. Insgesamt wurden 45 Fahrzeuge aus 19 Wehren aller drei Dienstbezirken zur Unterstützung der Einsatzkräfte in Nürnberg entsandt. Im Einzelnen waren dies die Wehren aus Altdorf b. Nürnberg, Altensittenbach, Behringersdorf, Burgthann, Diepersdorf, Feucht, Henfenfeld, Hersbruck, Heuchling, Hohenstadt, Kersbach, Lauf a. d. Peg., Moosbach, Neunkirchen a. Sand, Röthenbach a. d. Peg., Rückersdorf, Schwarzenbruck, Weigenhofen und Winkelhaid.
Diese machten sich dann umgehend auf den Weg zu den jeweils zugeteilten Einsatzstellen in Nürnberg. Der Schwerpunkt der Einsätze lag dabei auf dem Abpumpen der Wassermassen aus Kellern, Tiefgaragen, Lagerflächen und Unterführungen. Bei noch immer sommerlichen Temperaturen und extrem hoher Luftfeuchtigkeit war dies in den teils bis zu einem Meter gefüllten Räumlichkeiten eine anstrengende und schweißtreibende Arbeit für alle Einsatzkräfte. Bis zu 11 Stunden waren die Wehren dabei im Einsatz, bevor sie dann völlig erschöpft durch andere Einheiten abgelöst wurden und die Rückfahrt in den heimischen Landkreis antreten konnten. An den Standorten galt es dann noch die verschmutzten Gerätschaften zu reinigen, bevor sich die Aktiven von der anstrengenden Nacht erholen durften.
An dieser Stelle möchten wir allen eingesetzten Kräften den herzlichen Dank der Kameraden aus Nürnberg sowie unseres Landrats Armin Kroder für ihre Leistung und Unterstützung übermitteln. Auch wir als Kreisbrandinspektion möchten uns diesem Dank anschließen. Alle Einsatzkräfte haben mit ihrer konzentrierten und professionellen Arbeit eindrucksvoll den hervorragenden Zusammenhalt in der Blaulichtfamilie auch über die Landkreisgrenzen hinweg demonstriert.
Bericht: Kreisbrandinspektion Nürnberger Land, Bilder: FF Hersbruck, FF Lauf a. d. Peg.