Kucha (DB1) - Kommandant Jochen Stiegler hatte sich für die Novemberübung der Feuerwehr Kucha wieder etwas Außergewöhnliches einfallen lassen. Auf dem Programm stand die Erzeugung des Flashover Effektes mittels kleiner Flashoverbox.
Ein Flashover (“Durchzündung”) ist die schlagartige Übergangsphase von der Entstehung eines Brandes bis hin zum Vollbrand. Die Übung sollte die Gefahren von brennenden Rauchgasen aufzeigen. Die Box war 50 cm x 50 cm x 50 cm und hatte eine kleine Revisionsöffnung, durch die ein kleiner Holzstapel in ein Eck gelegt und angezündet wurde. Die Seitenwände waren aus Pressspanplatten, welche durch die Hitze begonnen auszugasen. Dabei wurden Pyrolysegase freigesetzt, welche sich im Rauch unter der Raumdecke sammelten.
Mittels Wärmebildkamera wurde die ansteigende Brand-Temperatur beobachtet und gespannt gewartet, wann der Flashover einsetzte. Nach Schließung der Revisionsöffnung für ca. 3-5 Sekunden erlosch das vorhandene Feuer wegen Sauerstoffmangel bis auf die übrige Glut. Die Brandgase konzentrierten sich somit in der Box und zündeten kurz nach dem Öffnen der Revisionsöffnung durch die neue Sauerstoffzufuhr und der Flashover Effekt war zu sehen.
Eine große und schnelle Flammenwalze trat schlagartig aus der Box aus und war auf der Handykamera in Zeitlupe genauestens zu beobachten. Der einfache und kleine Testaufbau brachte die neugierigen Kameradinnen und Kameraden zum Erstaunen und verdeutliche die Gefahren bei einem Wohnraumbrand, bei dem sich Rauchgase durch eine simple Türöffnung schlagartig entzünden können. “Aufgepasst!” heißt es ab jetzt bei der nächsten Türöffnung eines Gebäudebrandes. Im Anschluss gab es noch einen Umtrunk im Gerätehaus, bei der die Übung nochmal nachbesprochen wurde.
Bericht und Bilder: FF Kucha