Zu ihrer jährlichen Dienstversammlung kamen am 16. November die Kommandantinnen und Kommandanten sowie Führungskräfte der Feuerwehren im Nürnberger Land in der Karl-Diehl-Halle in Röthenbach a. d. Pegnitz zusammen.
Neben den Wehrleitern und Führungskräften der Landkreisfeuerwehren freute sich Kreisbrandrat Holger Herrmann auch zahlreiche weitere Gäste, unter ihnen Landrat Armin Kroder, Klaus Hacker, 1. Bürgermeister der Stadt Röthenbach a. d. Pegnitz und Ehrenkreisbrandrat Norbert Thiel, begrüßen zu dürfen.
Vor dem Bericht des Kreisbrandrates über das vergangene Jahr bei den Landkreisfeuerwehren, dankten Armin Kroder und Klaus Hacker in ihren Grußworten den anwesenden Führungskräften stellvertretend für ihre Wehren für ihr Arbeit und Leistung für die Sicherheit der Landkreisbevölkerung. Kroder betonte dabei, wie wichtig diese Arbeit auch dann ist, wenn sie gerade nicht im Fokus der Gesellschaft ist und freute sich, es besonders im Bereich der Feuerwehren mit „Bessermachern“ im wahrsten Sinne des Wortes zu tun zu haben.
Zu Beginn seines Berichtes hob Kreisbrandrat Holger Herrmann hervor, dass, ganz im Zeichen seines Wahlspruchs „Bewehrtes bewahren und Neues gestalten“, mit dem er 2021 zur Wahl angetreten war, auch im vergangenen Jahr in den Landkreisfeuerwehren vieles umgesetzt und neugestaltet werden konnte. So konnte gerade der Bereich der Ausbildung vorangebracht werden und die Vernetzung der Wehren und Dienstbezirke weiter intensiviert werden. In enger Zusammenarbeit mit dem Landratsamt wurden klare Sach- und Fachgebietseinteilungen mit verantwortlichen Ansprechpartnern eingerichtet und zukunftsorientierte Beschaffungen für das Feuerwehrwesen im Landkreis auf den Weg gebracht.
Auch auf personelle Veränderungen ging Holger Herrmann in seinem Bericht ein. So wurde Kreisbrandinspektor Christian Falk zum 14.11.2023 als KBI des Dienstbezirks 3 abberufen. Als Nachfolger wurde dem Landratsamt der aktuelle Kreisjugendwart und Kreisbrandmeister Florian Bayer vorgeschlagen. Ebenfalls im Dienstbezirk 3 wurde Sven Burger zu 01.09.2023 als Kreisbrandmeister für den Bereich der Ausbildung berufen. Mit Harald Ringer aus der Feuerwehr Hartmannshof konnte ein erfahrener Kamerad als neuer Fachberater für Umwelt und Altlasten benannt werden.
Für die Landkreisfeuerwehren gab es auch im vergangenen Jahr wieder zahlreiche Einsätze zu bewältigen. Darunter war vor allem der Einsatz der Hilfeleistungskontingente hervorzuheben. Hier konnten die Landkreiswehren durch die zügige Entsendung von 45 Fahrzeugen nach Nürnberg eindrucksvoll ihre Schlagkraft und Hilfsbereitschaft unter Beweis stellen. An Insgesamt 125 Einsatzstellen wurden dabei die Kameraden der Feuerwehren in Nürnberg unterstützt.
Erfreulich entwickelten sich im vergangenen Jahr die Mitgliederzahlen der Feuerwehren und Jugendfeuerwehren. In beiden Bereichen konnte im vergangenen Jahr ein Zuwachs beobachtet werden. Dies ist nicht zuletzt der hervorragenden Arbeit der Jugend- und Kinderfeuerwehren im Landkreis sowie deren Verantwortlichen zu verdanken.
Um die Schlagkraft der Feuerwehren auch künftig zu stärken und um sich auf entsprechende Schadenslagen vorzubereiten, wurden im vergangenen Jahr zahlreiche Beschaffungen auf den Weg gebracht. So sollen im Verlauf des kommenden Jahres 2 ATVs mit Waldbrandausstattung sowie 1 ATV zum Perosnaltransport in Dienst gestellt werden. Ebenfalls sollen je Dienstbezirk 1 Zelt SG 300 sowie 50 Feldbetten beschafft werden. Für die Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden sollen bis 2026 drei Waldbrandtanklöschfahrzeuge (TLF WB) in Dienst gestellt werden, die dann in den drei Dienstbezirken stationiert werden.
Ebenfalls für 2024 ist die Beschaffung von zwei Notstromaggregaten mit 100 KWh sowie von zwei mobilen Tankstellen geplant, die auch in den Hilfeleistungskontingenten eingesetzt werden können.
Für die Führungsunterstützung und Einsatzleitung sollen in den kommenden Jahren zwei baugleiche ELWs sowie ein Besprechungscontainers für die UG-ÖEL Nürnberger Land in Dienst gestellt werden.
Aus Mitteln des Bundes soll für die Landkreisfeuerwehren die Beschaffung einer Wechselbeladung „Notstrom“ mit entsprechendem Anhänger und großem Notstromaggregat als Ergänzung für den bereits beschafften Abrollbehälter MGH (Modularer Gerätesatz Hochwasser) sowie eines neuen Erkundungswagens für den Gefahrguteinsatz (CBRN ErkW) erfolgen.
Anschließend gab Holger Herrmann einen Überblick über geplante Themen im kommenden Jahr. So soll die Strukturierung der Unterschiedlichen Hilfeleistungskontingente, darunter beispielsweise ein Kontingent „Waldbrand“ und „Pumpen“, abgeschlossen werden. Auch die Einrichtung von unterschiedlichen Dispo-Gruppen, wie zum Beispiel für die Bevölkerungswarnung oder Wasserförderung, ist geplant.
Auf Seiten der EDV ist die Einführung der mobilen Lagekarte, die Beschaffung einer Ausbildungs- und Verwaltungssoftware sowie die Einführung eines Systems zur Hochwasserbenachrichtigung im Bereich der Pegnitz in Planung.
Im Bereich der Ausbildung konnte im vergangenen Jahr erneut viele Planungen in die Tat umgesetzt werden. So wurde das überarbeitete MTA-Ausbildungskonzept, eine einheitliche Fortbildung für Motorsägenführer sowie der THL-Modultag in allen drei Dienstbezirken etabliert. Dienstbezirksübergreifend konnten die Premiere eines Kompaktlehrgangs für Maschinisten, ein gemeinsamer Modultag „Absturzsicherung“, eine Standortschulung Strahlenschutz sowie Ausbildungen im Brandcontainer des Landesfeuerwehrverbandes organisiert werden.
Zum Abschluss seines Berichtes dankte Kreisbrandrat Herrmann allen Ausbildern in den Feuerwehren, den Kommunen, Landrat Armin Kroder und den Mitarbeitern im Landratsamt, insbesondere des Sachgebiets 33 unter Führung von Karina Pawlik, sowie allen Führungskräften der Feuerwehren im Landkreis für die Unterstützung und Zusammenarbeit.
Anschließend an den Bericht des Kreisbrandrates erfolgte traditionell die Ehrung verdienter langjähriger Mitglieder der Landkreisfeuerwehren für ihre Leistungen. Bereits am 06. November erfolgte die Auszeichnung von Christian Falk und Peter Kölbl mit dem Steckkreuz des Bayerischen Feuerwehr-Ehrenzeichens. Die Bayerische Feuerwehr Ehrenmedaille wurde Josef Mitsch als Würdigung seiner Leistungen auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens verliehen. Marina Nehr, Frauenbeauftragte der Landkreisfeuerwehren, konnte mit dem Deutschen Feuerwehr Ehrenkreuz in Bronze ausgezeichnet werden. Ebenfalls für ihre langjährigen Verdienste wurden Egid Haas, Thomas Häusler, Andreas Hübner, Kay Marienfeld, Robert Schmidt, Markus Stelzer und Philipp Wolshöfer mit dem Bayerischen Feuerwehr Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. Für seine langjährige Tätigkeit und seinen Einsatz wurde Bernd Haslinger mit dem Deutschen Feuerwehr Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. Eine ganz besondere Ehre wurde Thomas Pöllot zuteil, dem das Bayerischen Feuerwehr Ehrenkreuz in Gold für seinen langjährigen ehrenamtlichen Dienst verliehen wurde.
Als abschließendes Highlight des Abends konnte Branddirektor Dr. Markus Pulm aus Karlsruhe für einen Vortrag zum Thema „Vermeidbare Schäden durch falsche Taktik – müssen wir umdenken?“ gewonnen werden. In dem spannenden und sehr lehrreichen Vortrag wurde durch den sehr erfahrenen Kameraden das Thema Einsatztaktik mit besonderem Augenmerk auf Effektivität und Vermeidung von unnötigen Folgeschäden beleuchtet. Ein sehr gelungener und informativer Abschluss für die diesjährige Dienstversammlung.
Bericht und Bilder: Kreisbrandinspektion Nürnberger Land
