Nürnberger Land - Am Donnerstag 11.9.2025 findet um 11 Uhr der nächste bundesweite Warntag statt. Auch der Landkreis Nürnberger Land beteiligt sich wieder daran.
Der bundesweite Warntag findet jeden 2. Donnerstag im September statt und hat zum Ziel, zum einen die technische Funktionsfähigkeit der verschiedenen Warnkanäle zu überprüfen, zum anderen aber auch die Bevölkerung für die Wahrnehmung der entsprechenden Signale und Meldungen zu sensibilisieren, um im Ernstfall damit vertraut zu sein und in einer Gefahrensituation zum Selbstschutz effektiver handeln zu können.
Während in früheren Zeiten nur Sirenen zur Warnung der Bevölkerung zur Verfügung standen, besteht die heutige Warninfrastruktur aus einem sogenannten "Warnmix" über verschiedene Kanäle. Die Verfügbarkeit der einzelnen Warnmöglichkeiten hängt jedoch vom technischen Ausbau ab und ist örtlich unterschiedlich.
Warnung über Sirenen
Sirenen sind nach wie vor ein wichtiges Warnmittel, da sie eine lautstarke Weckwirkung haben und keine persönlichen Empfänger oder Endgeräte benötigen, sowie über eine autarke BOS Infrastruktur angesteuert werden. Nachdem Sirenen Mitte der 1990er Jahre an Bedeutung verloren haben und viele nur noch für die Feuerwehralarmierung genutzt wurden, werden sie nun Schritt für Schritt wieder für die Warnung der Bevölkerung vor Gefahren ertüchtigt. Schützenhilfe schafft hierbei die Umrüstung der Sirenen auf Digitale Alarmierung, mit der neben dem Sirenenprogramm „Feueralarm“ nun auch die Sirenenprogramme „Warnung“ und „Entwarnung“ wieder möglich werden, unabhängig davon ob es sich um eine alte Motorsirene handelt oder eine neuere elektronische Sirene.
Große Herausforderung ist hierbei, die Bevölkerung darauf zu sensibilisieren, die Bedeutung der Sirenensignale wieder kennenzulernen und entsprechend darauf zu reagieren:
- Ein Heulton mit 1 Minute Dauer bedeutet „Warnung vor einer Gefahrensituation“. Hier gilt es, Radio oder Fernseher einzuschalten oder sich in Warn-Apps oder sonstigen Nachrichtenkanälen genauer über die Art der Gefahr und Verhaltensempfehlungen informieren.
- Ein Dauerton von 1 Minute Dauer bedeutet „Entwarnung“, also Ende der Gefahr.
Im Landkreis Nürnberger Land sind die Sirenen in folgenden Städten und Gemeinden bereits für die Sirenensignale "Warnung" und "Entwarnung" ertüchtigt: Leinburg, Neunkirchen a. Sand, Pommelsbrunn, Röthenbach a.d. Pegnitz, Rückersdorf, Schnaittach, Schwarzenbruck, Simmelsdorf und im Ortsteil Enzendorf in der Gemeinde Hartentstein. In diesen Bereichen werden am Warntag um 11 Uhr die Sirenensignale für „Warnung“ und um 11:45 Uhr die „Entwarnung“ ausgelöst.
In den Ortsteilen im Einzugsbereich um den Happurger Stausee wird ebenfalls um 11 Uhr bei den Sirenen die „Warnung“ ausgelöst. Es findet hier jedoch keine Entwarnung statt, da die vollständige Ertüchtigung noch nicht abgeschlossen ist.
Neben den Sirenen sieht der Warnmix auch noch weitere Warnmodule vor, die am Warntag teilnehmen:
Smartphones und Handys warnen über Cell Broadcast
Bundesweit steht seit ca 2 Jahren das „Cell Broadcast“ Verfahren zur Verfügung, mit dem Warnmeldungen über die Mobilfunknetze an alle eingeschalteten und eingebuchten Handys und Smartphones verschickt werden. Vorteil ist hierbei, dass dafür keine App installiert werden muss, sondern die Funktion ist in den Betriebssystemen der Endgeräte fest verankert. Ggf. müssen aber Einstellungen vorgenommen werden, damit neben Echtalarmen auch Probealarme signalisiert werden. Bei sehr alten Handys kann es vorkommen, dass CellBroadcast noch nicht unterstützt wird. Klarheit schafft eine entsprechende Recherche auf den Herstellerseiten im Internet oder beim BBK (Liste der unterstützten Endgeräte siehe unten bei den Links).
Warnapps als Ergänzung
Für Smartphones gibt es auch Warnapps wie z.B. NINA oder KATWARN. Sie bieten mehr Möglichkeiten als der CellBroadcast, müssen aber von jeden Nutzer selbst installiert werden. Neben Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes lassen sich auch Wetterwarnungen und Hochwasserinformationen empfangen, Gebiete für regionale und standortbezogene Warnungen abonnieren und auf einer Karte darstellen. In Gefahrenlagen geben sie weitere Informationen und auch weitreichende Tipps, wie man sich im jeweiligen Notfall verhalten soll. Außerdem lassen sich in den Apps verschiedenene Sprachen einstellen und sie sind auf barrierefreien Zugang ausgelegt. Wichtig ist hierfür, auf den Smartphones den Apps die entsprechende Berechtigung für Push-Nachrichten zu erteilen.
Information durch Radio und Fernsehen und digitale Informationstafeln
Wichtiges Element im Warnmix sind nach wie vor die Radio- und Fernsehanstalten, die in ihren Programmen als Ansage, als Laufschrift-Einblendung oder in den Nachrichten auf Gefahren hinweisen und die Bevölkerung informieren. Als weitere Möglichkeit werden Warnmeldungen auch auf entsprechend ausgestatteten elektronischen Infotafeln angezeigt, die vor allem in den Großstädten an markanten Plätzen aufgestellt sind.
Weitergehendes Informationsmaterial
Wer sich über den Warntag sowie die Warnmöglichkeiten genauer informieren will, dem sei empfohlen, auf den Internetseiten des BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) vorbei zu schauen. Wir haben einige Links für euch zusammengestellt.
Link: Allgemeine Informationen zum bundesweiten Warntag
Link: Allgemeine Medien und Informationsmaterial zum Warntag
Link: Informationsmaterial für Multiplikatoren (PDF Download)
Link: Flyer "Warnung bei Gefahren" (PDF Download)
Link: Warnmodul CellBroadcast
Link: Liste der von CellBroadcast unterstützten Handys und Smartphones
Link: NINA Warnapp
Bericht: KFV Online


